Die Lore

Fr 21.4.2023

(c) Heinrich Hofmann

Früher nannte er sich „Dizzy Errol“.

Eigentlich steckt hinter dem Namen „Die Lore“ der in Melbourne/ Australien geborene Deutschtürkbosnier „Erol Dizdar“. Der Münchner Musiker, Multiinstrumentalist und Komponist hat sich vor 7 Jahren dafür entschieden, was zumindest das rückwärts Schreiben seines Vornamens betrifft, seine Geschlechtlichkeit zu wechseln und von einst englischen Texten, seit 2015 mit deutschen Texten, Alben auf Bandcamp ins Netz zu stellen und sich mit Audiotapes, Vinylplatten und einzelnen YouTube Videos immer wieder mal Live zu präsentieren. Auf Spotify kann man nichts von seiner Musik finden, lediglich auf Bandcamp wurden bereits 7 Alben, meist D.I.Y. in seinem Wohnzimmer produziert. Musik gegen determiniertes Denken, gegen Vorurteile, dafür aber mit einer gehörigen Portion Überraschung. Seine Vorliebe für Konzeptalben hat sich in den letzten Jahren durchgesetzt. Sein letztes veröffentlichtes Album „Ozean „ über den Zustand der Weltmeere, hatte im vergangenen Oktober seine Premiere im Werkraum der Münchner Kammerspiele. Das dazugehörige Viny-Album wird auch dort vor Ort zum Verkauf angeboten. Der stilistische Bogen ist riesig und wird nur durch eine gewisse Unterschrift des Protagonisten erkennbar. Unberechenbar, antihedonistischer Antirock, gewürzt mit Idealismus, Ironie, Dadaismus und kindlicher Naivität. Zugleich aber bitterböse realitätsnah, woke, verstörend. Sicherlich kein Mainstream. Musik mit 100 Brüchen und Wendungen. Von hart industriell zu Easy-listening Jazz, der an Helge Schneider erinnert, dann wieder Albtraum. Ernsthaftigkeit trifft auf hysterische Ironie, Humor und Philosophie. Unverkennbar.

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© Dizzy Errol
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